| Wie wird der Schulsport wieder fit?! Unter dieser „pathologischen“ Fragestellung berichtete der ehemalige Leistungssportler und Olympiasieger Frank Busemann im ARD-Morgenmagazin auch von einer Leipziger Grundschule. Die dargestellte Wirklichkeit entspricht dem gesellschaftlichen Bild des Schulsports in unserer heutigen Gesellschaft. Wie viel „Raum“ geben wir der gesunden und damit auch bewegten Zukunft unserer Kinder?
Am Beispiel einer Leipziger Grundschule wird dies erschreckend deutlich. Ein Bewegungsraum von ca. 4 mal 8 Metern, als umgestaltetes Klassenzimmer, soll reichen, die ohnehin eingeschränkte Bewegungswelt unserer Kinder auszugleichen und zu gestalten. In den Tierparks und ZOO´s unserer Republik wird den Tieren zum Glück verstärkt ein weiterer Bewegungsrahmen eingeräumt als unseren Kindern. Diese Missstände müssen auf die Anklagebank der Politik. Auch dafür setzen wir uns im Rahmen unserer Verbandsarbeit immer wieder ein. Eins macht der MOMA-Beitrag aber zum Glück auch deutlich: Quantität und Qualität sind nicht automatisch siamesische Zwillinge. Selbst unter schlechtesten Bedingungen können engagierte Sportlehrerinnen oder Sportlehrer noch die Pflanze der Bewegungsfreude am Leben erhalten und damit schon frühzeitig einen wesentlichen Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Gesundheits- und Bildungspolitik leisten.
Denn schon die Lateiner wussten: In einem gesunden Körper steckt auch ein gesunder Geist. Diese Bedeutung wird in einem weiteren MOMA-Beitrag vom renommierten Sportwissenschaftler Ingo Froböse bestätigt. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass gute materielle Bedingungen nicht automatisch qualitativ guten Schulsportunterricht erzeugen. Der Lehrer und seine Qualität (und damit auch seine Ausbildung) stellen wesentliche Faktoren für das Gelingen von gutem Sportunterricht an unseren Schulen dar. Dies muss uns auch weiterhin Ansporn sein, tagtäglich für dieses Bild zu sorgen, durch unser Engagement, auch vieles auszugleichen, durch Fort- und Weiterbildung auf der Höhe der Zeit zu sein und damit dem Schulsport den Stellenwert einzuräumen, den er verdient hat. Wir sind es unseren Kindern und damit der Zukunft schuldig…