| Am 23.3.2018 kam der Hauptausschuss des Landesportbundes Sachsen in der Sportschule Egidius Braun in Leipzig zusammen, um diverse Beschlüsse zum Jahresabschluss 2017 und Haushalt 2018 zu fassen.
Großes Thema im Bericht des Präsidenten des LSB, Ulrich Franzen, waren auch die Kürzungsgedanken der 3. Sportstunde durch das Kultusministerium. Das Präsidium lehnt eindeutig eine Beschneidung ab und sprach sich im Gegenteil für eine bessere Verzahnung vom Schulsport und Sportangeboten im Ganztagsangebot aus. Der auch in seiner Funktion als Präsident des American Football Verbandes anwesende Kultusminister Piwarz versuchte in einem kurzen Statement die aufgelaufenen Emotionen zu diesem Thema aufzugreifen. Er betonte aber wieder, dass diese öffentlich gewordenen Planspiele, nur Gedanken im Sinne einer Entlastung der Schüler gewesen sind. Er geht davon aus, dass diese nun durch die breite Ablehnung nicht mehr zum Tragen kommen. Leider musste er danach das „Spielfeld“ wegen weiterer Termine verlassen, um aber vorher noch zu versichern, dass er an einem konstruktiven Dialog auch mit dem Sportlehrerverband Sachsen Interesse hat.
Diesen Spielball griff dann der Präsident des Sportlehrerverbandes Sachsen, Peter Pattke, in der sich anschließenden Diskussion auf, um noch einmal auf die Zielrichtung der Petition „Für eine bewegte Schulzukunft unserer Kinder und Jugendlichen“ zu verweisen. Gerade der Gedanke, dass eine Verkürzung des Sportunterrichtes in der Stundentafel der Schüler aller Schularten zu einer Entlastung führen soll, erscheint den Petenten und mittlerweile über 28500 Unterzeichnern als bedenklich. Vielmehr sprach der Sportlehrerverbandspräsident die Stärkung des Sportunterrichts als wesentliche Entlastungskomponente in einer zunehmend digitalisierten und verkopften Schullandschaft als wichtige Präventionsaufgabe an. Bei gleichbleibender Quantität sollte natürlich weiterhin die Qualität des Sportunterrichts im Blick der Handelnden bleiben. Einerseits durch Gespräche mit den einzelnen Ausbildungsphasen und andererseits gezielte berufsbegleitende Fortbildungen, die aktuelle Trends der Bewegungskultur und auch die Digitalisierung der Sportwelt thematisieren.
In diesem Zusammenhang kann ein qualitativ anspruchsvolles sportliches Ganztagsangebot, getragen durch den organisierten Sport, eine wichtige Ergänzung des Bewegungsalltags in den Schulen darstellen. Die Trennung des Sports in Kultus- und Innenministerium ist aber ein Beispiel für strukturelle Hürden, die ein gemeinsames Handeln nicht immer vereinfachen, so der Landespräsident der Sportlehrer.
Im Anschluss der Veranstaltung kamen in diversen Gesprächen eine absolut breite Unterstützung für den Petitionsgedanken mit Vertretern von Sportverbänden, Kreissportbünden und Mitarbeitern des LSB und Landtages zum Ausdruck. Dies bestärkt den Sportlehrerverband Sachsen weiterhin in seiner Arbeit.