| Am 21.03.2019 trafen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe GTA Sport zur 4. Sitzung. Die Tagesordnung sah vor, den Kooperationsvertrag zwischen dem Sächsischen Staatsministerium für Kultus (SMK) und des Landessportbund Sachsen (LSB) in der Endfassung zu Papier zu bringen, die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für GTA zu besprechen und eine Handreichung zur Umsetzung der GTA zu erarbeiten. Im Vorfeld der Sitzung hatte der Sportlehrerverband Sachsen eine Stellungnahme zu unserer Mitarbeit in dieser Arbeitsgruppe verfasst und an die Teilnehmer/innen verschickt. Wir berichteten darüber.
Die Stellungnahme des Sportlehrerverbandes wurde, nach Eröffnung der Sitzung und dem Verlesen der Tagesordnung, hitzig diskutiert. Seitens der Vertretung des SMK wurde vollstes Verständnis zu unserem Standpunkt geäußert, allerdings auch darauf hingewiesen, dass wir auf Bitte des Kultusministers Herrn Piwarz in dieser AG sind und mithelfen sollen, den politischen Beschluss der Unterrichtskürzung im Fach Sportunterricht umzusetzen – eine absurde Idee.
Um diesen politischen Beschluss umzusetzen, benötige man einen geeigneten Überbau, der in dieser AG nicht zu realisieren ist. Nach unserem Eindruck wurden dabei weder Einwürfe noch Sichtweisen aus schulpraktischer und damit unserer Sicht erfragt oder aufgegriffen.
Zum Punkt 2 der Tagesordnung, der Einrichtung einer Koordinierungsstelle, gab es je einen Vorschlag seitens des SMK und seitens des LSB. Völlig unterschiedliche Vorstellungen prallten hierbei aufeinander. Während das SMK mit einer Vollzeitstelle 2 Projekte als Modellprojekte im Stadtsportbund und Kreissportbund (KSB) anschieben möchte, benötigt der LSB für seine 13 KSB je eine halbe Stelle, um eine gute Basis zu schaffen. Dies wurde abgelehnt.
Zum Thema Handreichung wird die Farce dann auch für den Letzten ersichtlich. Unser Ansatz, wenigstens die vom Sportlehrerverband geforderten Qualitätsstandstarts in der Handreichung als Mindestanforderung noch durch das SMK etablieren zu lassen und damit eine Neugestaltung der GTA anzustoßen, war blauäugig. Der Grundansatz der Handreichung des Landessportbundes soll bleiben und spätestens jetzt wird das Anliegen des LSB ganz klar: eine Neuauflage des, aus unserer Sicht gescheiterten Programms, Schule und Verein.
Ich stellte dar, das der Sportlehrerverband Sachsen, den Kampf um den Ersatz der 3. Sportstunde und auch den Auftrag von Herrn Piwarz, dazu eine in der Praxis umsetzbare Lösung zu finden, ernst genommen hat. Aber dies ist in dieser AG nicht möglich. Dieses Resümee möchte ich mit zwei wesentlichen und des Öfteren wiederholten Zitaten untermauern:
Vertretung Sportreferat SMK: „…Schulsport ist mein Ressort, die Ganztages-Angebote gehen mich nichts an.“ Wenn Stundenkürzungen das eigene Ressort betreffen, wieso ist man dann nicht an einem qualitativ hochwertigen Ersatz interessiert?
Vertretung des LSB: „Wir möchten noch einmal deutlich machen, dass der Landessportbund nicht gewillt und in der Lage ist, den Ersatz der 3. Sportstunde zu gestalten.“
Unser Fazit:
Die einen wollen nicht und die anderen können nicht. Was bleibt ist die falsche Entscheidung den Sportunterricht und damit die Bewegungszeit unserer Kinder und Jugendlichen zu kürzen. Die vom Sportlehrerverband initiierte Petition und die breite Unterstützung dieser, zwangen den Kultusminister, sich mit unserem Berufsverband auseinanderzusetzen. Wir wurden gebeten, als Praktiker an der Ausarbeitung einer Lösung für den Ersatz bzw. Ausgleich für den Wegfall der dritten Sportstunde mitzuarbeiten. Das wird aber nicht gewollt. Aufgaben der Schule werden wieder „outgesourct“ – vielleicht eine Form der Umsetzung von digitalisierter Schule?