| Bekannt ist, dass hochwertig ausgebildete Sportlehrkräfte nicht nur in Sachsen Mangelware sind, sondern in Gesamtdeutschland auch. Aus diesem Grund veranstaltete die Kommission Sport der KMK den heutigen Fachtag zur Qualitätssicherung im Schulsport.
Dem durchaus (und das war gewollt) polarisierenden Vortrag zur Situation des Sportunterrichts in der Primarstufe durch Herrn Prof. Stefan König (PH Weingarten) folgte die exemplarische Vorstellung dreier Konzepte (BW, NRW, SA) zur Nachqualifizierung von Sport unterrichtenden Lehrkräften ohne (grundständige) Ausbildung. Für das sächsische Modell kann festgehalten werden, dass die Beteiligung von Fortbildnern, Fachberatern, Fachausbildungsleitern und dem Sportlehrerverband Sachsen an der Gestaltung der Qualifizierung durchaus als good practice Beispiel gelten kann. Dies jedoch vor dem Hintergrund, dass solche Nachqualifizierungsmaßnahmen überhaupt erst aufgrund eines hausgemachten Sportlehrkräftemangels durchgeführt werden müssen.
Die anschließenden vertiefenden Arbeitskreise konnten die Themen aufgrund der Kürze der Zeit leider nur anreißen. Das Fazit des Plenums am Ende der Veranstaltung verdeutlicht noch einmal die Gesamtmisere des Sportlehrkräftemangels in Deutschland:
1. Es gibt zu wenige hochwertig ausgebildete Sportlehrkräfte. Sie sorgen dafür, dass Sportunterricht weiter stattfindet und nicht (grundständig) ausgebildete Lehrkräfte für das Fach Sport fortgebildet werden. Die Umsetzungsvarianten dieser Fortbildungen sind abhängig von verschiedenen Rahmenbedingungen und so vielfältig wie es Bundesländer gibt.
2. Wissenschafts- und Kultusministerium müssen miteinander reden. Sonst passiert kein verstärkter sowie hochwertiger Lehrkräfteaufwuchs.
3. Es braucht einheitliche Mindeststandards für die Qualifizierung von Seiteneinsteigern.
4. Nach der SPRINT-Studie von 2005 ist wieder eine Studie zur Messung von körperlicher Leistungsfähigkeit notwendig – und das im Längsschnitt also über mehrere Jahre.
5. Ein n.c. von 1,4 für das Studium des Grundschullehramts ist zu hoch und muss weg.
6. Politischer Druck für den Primär-Schulsport muss erhöht werden.