| Mit gespannten Erwartungen auf eine für uns wegweisende Hauptvorstandssitzung traten drei Vertreter des Sportlehrerverbandes Sachsen am Freitag, den 15.11.19 die Reise in die Hansestadt Hamburg an. Die von uns seit geraumer Zeit, besonders in den Bereichen Binnen- und Kommunikationsstruktur, eingeforderten Reformen des Bundesverbandes, hin zu einer verstärkt inhaltlichen und ergebnisorientierten Arbeitsweise (siehe: Quo vadis Bundesverband?) wurden bisher nicht, mit der für uns notwendigen Priorität, auf die Agenda gesetzt.
Die zu Beginn der Sitzung avisierte Erklärung des Bundesvorstandes, bezogen auf den Wechsel des langjährigen Hauptsponsors, zeigte exemplarisch die intransparente Herangehensweise und die damit nicht vorhandene Einbindung der Landesverbände bei solch wichtigen Entscheidungsprozessen. Dieser Zustand traf auf großes Unverständnis vieler Landesverbände. Daraus entstand abermals, eine intensive und in Teilen kontrovers geführte Diskussion über die bestehende Struktur des Bundesverbandes in seiner Gesamtheit und darüber hinaus auch über die Grundlagen eines vertrauensvollen Miteinander im Deutschen Sportlehrerverband.
Dennoch konnten auch hier die kritischen Stimmen anderer Landesverbände im Ergebnis dieser Diskussion keine Mehrheit unter den Landesverbänden erzeugen, den von uns initiierten Prozess aufzugreifen, zum tatsächlichen Gegenstand einer Selbstreflektion zu machen und daraus Veränderungsprozesse abzuleiten. Die daraus in unserem Landesverband entstandene Fragestellung des Mehrwertes einer Mitgliedschaft im Bundesverband, wurde abermals vom Bundesvorstand und ebenso von den anderen Landesverbänden nicht thematisiert und, wie in vorangegangenen Sitzungen, wegmoderiert.
So konnten wir schlussendlich erneut nur ernüchternd konstatieren, dass der Schulsport im Bundesverband vielmehr verwaltet als gestaltet wird und wir als offensiv und progressiv aufgestellter Sportlehrerverband Sachsen im täglichen Einsatz für unsere Ziele in dieser, aus unserer Sicht überholten Institution, nicht mehr unsere Identität und Heimat finden. Wir wünschen uns einen Bundesverband, der sich insgesamt energischer und wahrnehmbarer für die Belange der Schulsports einsetzt und damit dessen Bedeutung auch in Politik und Gesellschaft wieder eine größere Rolle spielt.
Auf Grund dessen, sehen wir leider eine Mitgliedschaft im Bundesverband Deutscher Sportlehrerverband in der derzeitigen strukturellen und personellen Aufstellung als obsolet an und haben in Hamburg als erste Konsequenz ein sofortiges Ruhen unserer Mitgliedschaft erklärt, mit der vorgegebenen Zielstellung, zum Ende des Jahres 2020 fristgemäß auch aus diesem auszutreten. Mit dem zur letzten Mitgliederversammlung einstimmig beschiedenen Votum unserer Mitglieder, werden wir die entsprechend notwendigen Schritte dazu unternehmen.
Dies schließt jedoch nicht aus, dass die bestehenden und gut gepflegten Kontakte zu anderen Landesverbänden weiterhin Gegenstand unserer Arbeit im Sinne des Schulsports bleiben. So konnten wir bereits in Hamburg mehrere Einladungen für unseren kommenden 17. Sportlehrertag 2020 aussprechen und werden uns weiter in ganz konkreten Handlungsfeldern einem innerdeutschen Austausch widmen.