10 Jahre Sächsisches Kindersportabzeichen FLIZZY
Es war Grund genug zusammenzukommen, um eine grundsätzliche Erfolgsgeschichte zu feiern:
Seit Dezember 2013 haben über 117.000 Kinder die Übungen des Kinder-Sportabzeichens FLIZZY, ein vom Landessportbund Sachsen initiiertes Abzeichen, absolviert: Standweitsprung, Zielwerfen, Rumpfbeugen, Pendellauf, Balancieren, Springen und Rollen. Mithilfe der in den verschiedenen Disziplinen zu erreichenden „Käsestückchen“ lässt sich nun das Leistungsniveau der teilnehmenden Kinder über die Jahre nachvollziehen.
Jedoch wenig verwunderlich: Die Untersuchung zeigt eine generelle Verschlechterung der motorischen Fähigkeiten seit 2013. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Sächsischen Kindersportabzeichens FLIZZY hat der Landessportbund gemeinsam mit der Universität Leipzig über 90.000 Datensätze von Teilnehmenden zwischen 3 und 7 Jahren ausgewertet. Der Landessportbund fordert deswegen konkrete Maßnahmen für die Gesundheit und Fitness der sächsischen Kinder und schlägt Alarm: „Sächsische Kinder werden immer unsportlicher!“
Und kein Wunder: Mindestens 180 Minuten pro Tag soll sich jedes Kindergartenkind bewegen, so die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Die Realität sieht leider anders aus, denn Studien zeigen, dass etwa 80 Prozent der Kinder diesen Richtwert nicht erreichen. Dabei spielt Bewegung vor allem in der Kindheit eine wichtige Rolle. Hier werden die Grundsteine für lebenslanges Sporttreiben und gesunde Gewohnheiten gelegt. Der Landessportbund Sachsen fordert deswegen Politik, Kommunen und Bildungseinrichtungen auf, gemeinsam mit dem organisierten Sport an Lösungen zu arbeiten, damit jedes Kind durch vielseitige Bewegung im Alltag gesund aufwachsen kann. Die wichtigsten Forderungen lauten:
Wöchentliche Turnstunde - bereits in der KITA!
Die rund 2.500 Kinder- und Jugendsportvereine halten zahlreiche attraktive Angebote vor und können Kindertagesstätten zusätzlich mit Kooperationen zum Sächsischen Kindersportabzeichen FLIZZY oder Vorschulsportfesten unterstützen.
Bildung braucht Bewegung!
… und das bereits im Kindergarten und nicht erst in der Schule. Hier braucht es eine gute sportfachlich fundierte Ausbildung der Erzieher bzw. des pädagogischen Fachpersonals.
Angeleitete Bewegungsangebote für die motorische Entwicklung!
Alltagsaktivität sowie freies Spielen und Bewegen sind wichtig, aber kein Ersatz für sportliche Aktivität. Für die Entwicklung der motorischen Fähigkeiten braucht es ein Mindestmaß an Intensität, Umfang und Wiederholung unter Anleitung ausgebildeter (Sport-)Fachkräfte.
Wir als Sportlehrerverband Sachsen können die Wahrnehmung bestätigen und die Forderungen des Landessportbundes nur unterstützen. Denn im verpflichtenden Schulsportunterricht sehen wir genau die Folgen – Jeder gute Pädagoge weiß um die Bedeutung einer umfassenden frühzeitigen kindlichen Bildung – dies schließt die sportmotorische Ausbildung mit ein – denn schon unsere Vorfahren wussten: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!"
Aber vielleicht muss man dabei Bildung und Erziehung auch wieder „neu“ denken – siehe unser Statement zur Pisa-Studie 2023 („Können wir eigentlich noch die Rolle rückwärts?“).
Eine Aufzeichnung der Veranstaltung samt Präsentation und anschließender Diskussionsrunde finden Sie im nebenstehenden Button.