| Das Land wird zum zweiten Mal mit dem „Lockdown-Light“ heruntergefahren, die Schulen dagegen starteten nach den Herbstferien wieder im Regelbetrieb unter Pandemie-Bedingungen mit angepassten Festlegungen und Auflagen.
Anders als im ersten Lockdown wurde diesmal die Wichtigkeit von Bewegung und damit die besondere Bedeutung des Sportunterrichts, als immanenter Bestandteil des schulischen Alltages, durch den sächsischen Kultusministers Christian Piwarz hervorgehoben (Interview, Mitteldeutscher Rundfunk). Gerade in der aktuellen Zeit ist die regelmäßige Bewegung als Grundlage der Gesundheit und zur Stärkung des intakten Immunsystems nicht wegzudenken und damit für die Pandemiebekämpfung besonders wichtig.
Das Wichtigste demnach vorab:
„Sportunterricht findet unter der aktuellen Corona-Verordnung mit Einschränkungen statt.“
Diese Haltung begrüßt der Sportlehrerverband Sachsen außerordentlich und sieht dieses wichtige, politische Zeichen als Wertschätzung der bisher geleisteten professionellen und umsichtigen Arbeit unserer Sportlehrkräfte unter den schwierigen Rahmenbedingungen seit Beginn der Pandemie. Gleichzeitig verlangt die Beibehaltung der Sportstunden in der Stundentafel einen weiterhin verantwortungsvollen und mit Augenmaß geführten Umgang mit diesem Privileg, dass dem Breiten- und Vereinssport in Sachsen, trotz des enormen Einsatzes in die Erstellung umfangreicher Hygienekonzepte und Investitionen in den Infektionsschutz für den November 2020, verwehrt blieb.
Angesichts der weiter dynamischen Entwicklung der Fallzahlen gibt es natürlich auch Stimmen, die sich für den Verzicht auf Schulsport unter verschärften Corona-Maßnahmen aussprechen. Dies geschah federführend in einem Interview mit der Landessprecherin des sächsischen Landesschülerrates (LSR) mit der Begründung des weiterhin stattfindenden engen Kontaktes in den Umkleiden und Turnhallen.
Diese und weitere aufgeführte Bedenken sind ernst zu nehmen, müssen angehört und diskutiert werden. Darüber hinaus machen sie deutlich, in welchem Spannungsverhältnis die politischen Entscheidungsträger und noch viel mehr die nachgeordneten Behörden, Schulleitungen und schlussendlich Lehrerinnen und Lehrer hier agieren müssen. Allen an der Diskussion Beteiligten sollte dabei stets klar sein, dass es den richtigen oder einzigen Weg nicht geben kann. Dafür sind zum einen die Bedingungen an den einzelnen Schulformen, den einzelnen Altersjahrgängen und auch den personellen sowie räumlichen Ausstattungen der Schulen und Sporthallen viel zu verschieden. Zum anderen ist aber auch die subjektive Wahrnehmung eines jeden Einzelnen, sich im schulischen Umfeld einem erhöhten Infektionsrisiko auszusetzen, ein Faktor mit dem offen im Kollegium und den Eltern- sowie Schülervertretungen umgegangen werden muss. Idealerweise sind aus diesen Dialogen an jeder Schule funktionierende Hygienekonzept entstanden.
Zur Wahrheit gehört natürlich auch, so lange die Schule geöffnet sind, findet weiterhin Kontakt statt – von diesem muss aber im Sportunterricht nicht zwangsläufig eine andere Qualität oder Infektionsgefahr als dem Kontakt im Klassenzimmer oder bei anderen alltäglichen Handlungen im Schulalltag (z.B. Türen öffnen, Bänke und Stühle nutzen oder auch Interaktionen zwischen den Schülerinnen und Schülern in den Pausen etc.) ausgehen.
Anstatt eines pauschal geforderten Verzichts auf Sportunterricht und Schulsport wünscht sich der Sportlehrerverband Sachsen das Vertrauen in die gut ausgebildeten Sportlehrkräfte vor Ort, die sich ihrer hohen Verantwortung für die Gesundheit ihrer Schützlinge bewusst sind und demnach ihren Sportunterricht inhaltlich, methodisch und organisatorisch bestmöglich an der zusätzlichen Unterrichtskomponente „Infektionsschutz“ ausrichten werden. Diese positive Grundhaltung würden wir uns auch von den Vertretern des Landeschülerrates wünschen, nicht pauschal gegen etwas zu argumentieren, sondern mit Praxisblick im Sinne der Vielzahl von Schülerinnen und Schülern an den Schulen die einzige Bewegungszeit in der verkopften Schulbildung einfordern und unterstützen sollten. Dafür spricht sich, aus unserer praktischen Erfahrung, ein Großteil der Schülerschaft aus.
Für den souveränen Umgang mit der aktuell herausfordernden Situation ist es aus unserer Sicht notwendig in den nachfolgenden Grafiken die aktuell gültigen Regelungen des SMK sowie beispielhafte Handlungsempfehlungen des Sportlehrerverbandes zum Umgang mit dem Sportunterricht zu geben:
4 Comments
Danke für die unterstützenden Corona-Infos für die Durchführung im Sportunterricht.
Wir unterstützen unsere Kolleginnen und Kollegen sehr gerne und freuen uns, das unsere gemeinsamen Anstrengungen Wirkung zeigen. Viele Grüße, Michi.
Hallo,
Danke für die bisherige tolle Unterstützung. Gibt es zufällig bereits Empfehlungen für den Sportunterricht in Bezug auf die Verschärfung der Corona-Auflagen ab 01.12.2020?
Darf Sport weiter wie gewohnt stattfinden? Darf ich weiterhin 2 Klassen (aber eine Klassenstufe) gemeinsam unterrichten?
Liebe Grüße
Mandy
Hallo Mandy,
es gibt derzeit keine neue Regelung die den Sportunterricht betrifft. Es gilt weiterhin die Einhaltung der notwendigen Abstände und Beachtung der Hygienevorschriften. Wir haben dazu ein paar Empfehlungen veröffentlicht: Schulsport und Corona?!